Rezension: "Black Blade - Das eisige Feuer der Magie" von Jennifer Estep


Jennifer Estep - Black Blade, das eisige Feuer der Magie

Allgemeine Angaben:
Titel: Black Blade
Untertitel: Das eisige Feuer der Magie
Autor: Jennifer Estep
Verlag: ivi
Einband: Klappenbroschur
Seitenzahl: 368
Genre: Urban-Fantasy


Erscheinungsdatum: 5. Oktober 2015
Preis: 14,99 € (Kaufen? hier)
Erster Teil der Black Blade-Trilogie




Klappentext:
Willkommen in Cloudburst Falls, dem magischsten Ort in ganz Amerika! Doch wer über keine magischen Fähigkeiten verfügt, ist hier nicht viel wert.
Mein Name ist Lila Merriweather und ich bin sowas wie der weibliche Robin Hood der Stadt. Nur das bei mir die Armen nichts zurückbekommen. Dank meiner (geheimen!) magischen Talente kann ich so ziemlich alles stehlen, was ich will, und bekomme dafür auch noch eine statte Belohnung. Ich bin jung, selbstständig und frei... jedenfalls bis ich einen Fehler mache und einem reichen Jungen das Leben rette. Jetzt soll ausgerechnet ich seine Leibwächterin werden. Und irgendwer hat es auf den Kerl abgesehen.



Buchgestaltung:
Ursprünglich hat mir das Cover nicht allzu sehr gefallen, da mich das Gesicht nicht besonders angesprochen hat. Doch sobald ich das Cover dann das erste Mal in der Hand hatte, hab ich schnell meine Meinung revidiert und wollte es gar nicht mehr weglegen! Es ist sehr edel, schlicht und hübsch und wirkt einfach anziehend. Besonders die grünen Blätter gefallen mir gut. Sie ziehen sich weiterhin über den Buchrücken, den Klappentext, die Klappen selbst und sind auch vor jedem neuen Kapitel zu finden. Auf jeden Fall eine ganz besondere Kapitelaufmachung!

Die wunderschöne Kapitelaufmachung :)

Schreibstil:
Ich gebe zu, dass ich auch schon die "Mythos Academy"-Reihe von Jennifer Estep kenne und von dieser begeistert war. Allerdings habe ich hier alle sechs Bände als Hörbuch gehört, wo einem manche Dinge ja nicht auffallen. Das hier war also meine erste Geschichte von Jennifer Estep, die ich gelesen habe und ich muss sagen, dass ich den Schreibstil schwierig fand. Ich weiß echt nicht, woran es lag, aber die Sätze haben immer anders geendet, als ich es erwartet habe. Die Verben sind irgendwie untypisch für das Deutsche. Außerdem empfand ich die Satzstellungen in den teils unglaublich langen Schachtelsätzen einfach seltsam.

Am Anfang kommen gleich schöne ausführliche Beschreibungen der Stadt, der Magie und der Familien, was mir den Einstieg sehr leicht machte. Allerdings kamen mir diese dann im Verlauf des Buches fast zu oft vor und ich habe mehrmals Dinge gelesen, die ich eigentlich schon längst wusste. Auch die kreativen und absolut passenden Vergleiche und Metapher wurden mir zu oft wiederholt. Beim ersten Mal fand ich sie klasse, beim zweiten Mal noch okay, aber danach wurden sie irgendwie nervig. Manche Worte kamen mir einfach zu oft vor. Ein Beispiel dafür ist "Tölpel", das gefühlt mindestens ein Mal pro Seite vorkam.

Insgesamt klingt das aber schlimmer, als es war. Ich habe mich schnell daran gewöhnt und es hat dem Lesespaß keinen Abbruch getan.

Charaktere:
Die Magier haben besondere Fähigkeiten. Sie besitzen zum Beispiel unmenschliche Stärke oder Schnelligkeit oder können besonders gut sehen oder hören. Auch Lila besitzt ein Talent für die Sicht, das so ausgeprägt ist, dass sie selbst in andere Menschen hineinschauen kann. Sie fühlt ihre momentanen Gefühle so, als wären es ihre eigenen. Zudem beherrscht sie die seltene Übertragungsmagie, jede auf sie selbst gerichtete Magie kann sie für sich nutzen. Allerdings ist sie gerade deswegen sehr gefährdet, denn man kann Magie stehlen. Lila entschied also, das sie ihre Fähigkeiten geheim hält.

Lila hat keine leichte Vergangenheit. Ihr Vater ist vor ihrer Geburt gestorben, ihre Mutter als sie noch ein kleines Kind war. Deshalb ist Lila zuerst in Pflegefamilien aufgewachsen, lebt aber seit sie 13 ist auf der Straße. Dementsprechend hat sie ein schweres Leben und ich habe sie oft bewundert, wie gut sie das doch alles meistert. Sie ist eine hervorragende Diebin, aber eine noch bessere Kämpferin.
Gleich am Anfang bekommt sie ihre Heldenrolle, indem sie Devon Sinclair, das stellvertretende Oberhaupt einer mächtigen Familie rettet. Allerdings soll sie dann als seine Leibwächterin arbeiten, wogegen sie sich vehement wehrt. Anfangs bleibt sie nur, weil sie unter Druck gesetzt wird, doch nach und nach liegt ihr immer mehr an der Familie und sie erkennt, dass das hier der richtige Beruf für sie ist.

Mir war Lila auf Anhieb symphathisch. Sie ist eine realistische und mutige Persönlichkeit, sie sehr taff wirkt, deren Handlungen ich aber trotzdem gut nachvollziehen konnte. Ich musste von Anfang bis zum Ende mit ihr mitfiebern! Spitze fand ich auch ihre schlagfertige und freche Art, die sie sich immer beibehalten hat. Oftmals hat sie ihren Mund weiter aufgerissen, als es gut für sie war.
Einen ganz großen Pluspunkt gibt es auch dafür, dass ihre Vergangenheit bis zum Schluss nicht richtig aufgeklärt war. Man hat in jedem Kapitel neues über den Tod ihrer Mutter erfahren, was für noch mehr Spannung sorgte.

Zu den Nebencharakteren kann ich noch nicht allzu viel sagen, da keiner eine besonders große Rolle gespielt hat. Aber soweit ich sie bis jetzt kennengelernt habe, sind sie für mich alle authentisch und in ihren Handlungen logisch.

Geschichte:
Mit Cloudburst Falls hat Jennifer Estep eine wunderschön Stadt entworfen! Hier leben normale Menschen, Magier und Monster zusammen. Die Menschen sind größtenteils Touristen oder Angestellte der Familien, die die Touristen betreuen. Die großen Familien leben auf den Bergen, haben sehr große Anwesen und bestehen größtenteils aus Magiern. Sie beziehen sich auf Blutsverwandschaft, vereinen aber auch viele Diener und Wächter. Familienmitglieder tragen silberne Manschetten auf denen charakteristische Symbole für jede Familie zu finden sind. Die Familien konkurrieren seit Ewigkeiten nur um Magie, Geld, Macht und ihren Platz in der Hierarchie. Dabei kommt es auch oftmals zu Fehden und Intrigen zwischen ihnen, die nicht selten Tode verlangen.

Die ganze Geschichte mit der Magie und den Familien hat mir so gut gefallen! Ich war von Anfang an begeistert und war sehr neugierig, wie sich alles entwickelt. Natürlich war es nicht ganz neu, aber ich liebe es einfach sowas zu lieben. Spannung ist hier garantiert!

Es gab aufregende Schwertkämpfe und magische Konflikte, aber auch provozierende Familienangelegenheiten und clevere Hinterhälte! Und natürlich kamen, wie schon oben erwähnt, auch die Beziehungen zwischen den Protagonisten nicht zu kurz. Ich war von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur gefesselt und mitgerissen. Ich liebe diesen Mix von Fantasy und Gefühlen!

Im Laufe des Buches gab es so einige Wendungen, die mich allesamt überrascht haben. Einzig und allein die letzte und wohl größte kam für mich nicht so ganz unvorhergesehen. Ich habe einfach schon länger geahnt, wer denn jetzt hier der heimliche Bösewicht ist und nur noch darauf gewartet, dass das Lila auch kapiert. Das war aber nicht weiter schlimm.
Auch das Ende insgesamt lässt mich erstmal erfreut und beruhigt zurück. Es gibt keinen Cliffhänger, das Buch an sich wäre auch so halbwegs abgeschlossen und trotzdem freue ich mich unglaublich auf Band 2!

Fazit:
Dieses Buch ist nicht perfekt aber nahe dran! Der Weltenentwurf ist klasse. Das Buch ist eine wundervolle Mischung aus Action, Spannung und Magie. Ein richtiger Traum. Definitiv ein Highlight!
Vom Schreibstil war ich ja nicht ganz so überzeugt, aber dafür kann ich einfach nichts abziehen, da ich das Buch so gerne gelesen habe.

Deshalb werde ich auch auf jeden Fall zu Folgebänden greifen, leider erscheint "Black Blade - Das dunkle Herz der Magie" aber erst am 2. Mai dieses Jahres.

Ich vergebe das erste Mal 5 von 5 Sternen :)

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