Rezension: "Der schwarze Thron - Die Königin" von Kendare Blake

Der Schwarze Thron 2 - Die Königin

Titel: Der schwarze Thron
Untertitel: Die Königin
Autor: Kendare Blake
Verlag: Penhaligon (Randomhouse)
Einband: Klappenbroschur
Seitenzahl: 512
Genre: High-Fantasy
Erscheinungsdatum: 25. September 2017
Preis: 14,99€ (Kaufen? Hier)


Dies ist der zweite Band der "Der schwarze Thron"-Tetralogie, deshalb könnten durchaus Spoiler zum vorhergehenden Teil vorhanden sein. Hier findet Ihr meine Kurzrezension zu Band 1.

Vielen Dank an den Penhaligon-Verlag für die Bereitstellung eines Leseexemplares über das Bloggerportal! :)

Inhalt:
Drei Schwestern. Drei magische Talente. Nur eine Krone.

Mirabella, Katharine und Arsinoe sind Drillinge, jede eine Anwärterin auf den Thron der Insel Fennbirn. Ihr Reich verlangt nach einer neuen Königin – doch damit eine von ihnen die Herrschaft erlangen kann, muss sie ihre beiden Schwestern eigenhändig töten. Der Kampf um den Thron ist längst entbrannt, und jede Königin muss sich entscheiden, ob sie leben oder sterben will. Doch während zwei von ihnen noch gegen ihre Bestimmung rebellieren, schreckt die Dritte auf dem Weg zur Krone vor nichts zurück. 

Meine Meinung:
Ich habe diese Rezension wirklich lange aufgeschoben, denn sie wird mich in ein wahres Gefühlschaos versetzten. Wieso? "Der schwarze Thron - Die Königin" wird für immer einen Ehrenplatz in meinem Regal besitzen, aber nicht unbedingt wegen des Inhaltes sondern wegen etwas anderem: Ich konnte es kaum glauben, aber als das Buch bei mir zu Hause ankam und ich mir die Klappengestaltung angeschaut habe, durfte ich meinen eigenen Namen bzw. den meines Blogs lesen :D Ich wurde tatsächlich das erste Mal in meinem Leben in einem gedruckten Buch zitiert. Unglaublich, aber wahr!  Zwei Sätze aus meiner Rezension zu "Der schwarze Thron -Die Schwestern" wurden vom Verlag neben ein paar anderen Bloggerkommentaren ausgewählt, und auch wenn ich entsprechendes Zitat nicht besonders mag, bin ich unheimlich stolz. Dementsprechend wollte ich wirklich sehr, dass mir dieses Buch gefallen wird - aber leider kam es etwas anders als erhofft ...

Der Einstieg fiel mir noch relativ leicht, denn ich konnte Namen zwar nicht sofort zuordnen, aber hatte die Personen für sich genommen noch gut im Gedächtnis. Eigentlich kein Wunder, da der erste Teil wirklich prägend war und ich absolut kein anderes Buch mit so vielen interessanten und facettenreichen Charakteren kenne: Egal ob Natalie, Rho, Luca, Genevievee, Madrigal oder sonst irgendein Nebencharakter - selbst sie haben alle ihre Geschichten, Beweggründe und Ziele.

Auch das Prinzip der Story fand ich nach wie vor genial und Schlüsselthemen wie Manipulation, Verrat und Loyalität machen das Buch zu keiner leichten Kost. Die Aufmerksamkeit liegt in diesem Teil mehr auf der Entwicklung rund um Jules und ihre Gabe, was dem Leser das Gefühl vermittelt, es gäbe nicht nur drei sondern sogar vier Schwestern, die um den Thron kämpfen. Beindrückende Schauplätze werden noch weiter ausgearbeitet, sodass einige von ihnen geradezu lebendig wirken. Außerdem rücken die Freier mehr in den Vordergrund, was der Geschichte einen ganz besonderen Reiz gibt. 

Kommen wir nun aber zu meinem großen Problem: Der Action - bzw. besser gesagt der fehlenden Action. Schon im ersten Band ist mir aufgefallen, dass Kendare Blake solche Situationen zu vermeiden scheint: Die Dramatik wird gesteigert und gesteigert und man erwartet jeden Moment eine Kampfszene, doch dann gibt es im letzten Moment doch noch eine andere Lösung. Auch diesmal werden immer wieder Messer und Schwerter erwähnt, aber bevor sie zum Einsatz kommen können, geht die Story wieder in politisches Geplänkel und Pläneschmieden über. Anderthalb Bände durch mag das ja okay gewesen sein, aber wenigstens am Ende hätte ich mir etwas mehr in Richtung "Game of Thrones" gewünscht - denn genau das erwartet man doch nach Lesen des Klappentextes.

Hinzu kommt noch, dass ich ab und zu das Gefühl hatte, "es ginge zu schnell". Ich kann schwer beschreiben, was ich damit meine, aber die meisten Leser sollten das kennen: Manche Situationen scheinen geradezu unwirklich, denn die Spannung wird nicht richtig aufgebaut und dann ist die Szene auch nach total kurzer Zeit schon wieder vorbei. Und so ungern ich es auch zugeben möchte, aber manche Handlungen werden einfach nicht richtig erklärt, Begebenheiten wirken unrealistisch und ich konnte nicht immer alle Pläne nachvollziehen. Wirklich schade!

Mein Lieblingszitat:
"Du bist die Stärkste von uns. Du könntest die Eine sein. Aber aus der Nähe betrachtet, bist du eine Enttäuschung [...]" [...] "Und deshalb werde ich gewinnen. Ich mag die Schwächste sein, aber ich bin durch und durch eine Königin, bis tief in mein totes Blut und meine toten Knochen."
(Der schwarze Thron - Die Königin, Seite 369, Zeile 10-22)



Mein Fazit:
"Der schwarze Thron" ist und bleibt eine tolle Reihe mit einer unfassbar guten Grundidee. Der Leser darf geniale Charaktere, prägende Schauplätze und anspruchsvolle Schlüsselthemen erwarten - und doch: Ganz rund wirkt die Geschichte nicht. In meiner Rezension zu Band 1 habe ich einzig und allein die fehlende Action bemängeln - und trotz aller Hoffnungen und Erwartungen musste ich das heute wieder tun. Hinzukommen einigen andere kleinen Kritikpunkte, sodass ich insgesamt leider nur 3,5 Sterne vergeben kann. Nichtsdestotrotz freue mich sehr auf die zwei weiteren Bände diese Reihe, die vor Kurzem angekündigt wurden.
Eure Laura

Quelle Coverbild und Klappentext

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